Alle Spielbewertungen zu dem Spiel Ancient Spirits: Columbus' Legacy
 
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verfasst von Claudia K. am 22.12.2010 um 09:36

Christoph Kolumbus ist ein Held, der für Filme und Bücher wie geschaffen ist. Mutig machte er sich auf, jenseits der bekannten Welt neue Seewege zu erschließen – und entdeckte am 12.10.1492 Amerika. Schon auf seiner ersten Reise musste er mit Meutereidrohungen fertig werden und auch die späteren Reisen standen unter keinem guten Stern. Seeleute waren damals sehr anfällig für Aberglauben und jenseits der bekannten Welt fühlten sie sich sehr unsicher, zumal auch noch nach Überquerung des Äquators der Kompass verrückt spielte – dass es zwei Pole gibt, war damals noch nicht bekannt. Nachdem Kolumbus an Land gegangen war, ließ er Siedler auf der Insel La Navidad zurück, als er sich wieder auf nach Spanien machte. Sie zerstritten sich jedoch, lieferten sich untereinander und mit den Einheimischen böse Kämpfe und als Kolumbus Ende des Jahres wieder die Insel besuchte, waren alle Siedler tot.

Das Wimmelbildabenteuer "Ancient Spirits – Columbus' Legacy" widmet sich genau diesen Vorgängen: 1953 finden Virginia Carter und Professor MacNara Columbus' Schiff und es scheint unversehrt, obwohl es 500 Jahre alt ist. Während der Professor sofort das Schiff untersucht, erkundet Virginia die Umgebung. Im Vorspann wird erwähnt, dass schon mehrere Archäologen nach diesem Schiff gesucht hatten, dabei aber verschwunden seien. Eine Atmosphäre von Geheimnis und Bedrohung scheint über der ganzen Szenerie zu liegen. Als Virginia das Schiff betritt, findet sie den Professor auf dem Schiff erschlagen vor und plötzlich löst sich die Leiche in Luft auf. Alles scheint irgendwie mit einem Dämon zu tun zu haben, der die Menschen wahnsinnig werden lässt. Es scheint, als sei die gesamte Crew von Columbus' Schiff von diesem Wahnsinn besessen gewesen und sich so gegenseitig ausgelöscht. Virginias Aufgabe ist es nun, den Dämon zu finden und zu bannen. Klingt kompliziert. Wenn man den historischen Hintergrund nicht kennt, wundert man sich nicht nur über diese Grundkonstellation, sondern auch über Plätze wie den "Indianerfriedhof"; der aber nicht ein Indianerfriedhof nordamerikanischer Indianer, sondern karibischer Indianer ist – entsprechend der realen Historie von Christoph Kolumbus, der zuerst in den Karibischen Inseln an Land ging.

Das Spiel enthält eine Vielzahl von Wimmelbilder, die es in den verschiedensten Varianten gibt: als normales Wimmelbild, wie wir es kennen, mit Suchitems in der unteren horizontalen Leiste des Bildes, als Wimmelbilder, bei denen alle Gegenstände dargestellt sind – allerdings ohne ihre Farben, was einem das Suchen doch ganz schön erschweren kann. Und es gibt auch noch Wimmelbilder, bei denen man darauf achten muss, was Virginia sagt und dann die von ihr erwähnten Dinge finden muss. Immer erhält man für das Lösen dieser Wimmelbilder nützliche Objekte, die in das Inventar gehen und für spätere Aktionen wichtig sind.

Zusätzlich gibt es in den einzelnen Orten des Spiels auch noch Portale in eine andere Welt und wenn man durch diese Portale hindurchgeht, sieht man zunächst nur weißen Nebel. Erst das Aufsetzen einer speziellen Brille, die sich rechts unten im Bild befindet, lässt die Szene erscheinen. Es ist derselbe Raum, wie der in dem man vorher war – bevor man das Portal beschritt – nur mit zum Teil anderen Gegenständen, die alle irgendwie bläulich gefärbt sind. Auch dort muss man Dinge suchen. Daneben gibt es auch viele Aufgaben zu erledigen, wie Feuer zu entfachen, eine Tortilla zuzubereiten, Auswege aus verschlossenen Räumen zu finden, einen Tauchanzug zu finden und zusammen zu setzen, etc.

Der Tipp besteht aus einem Pinsel, der die gesuchten Gegenstände "anmalt". Danach muss er erst im Wasser wieder ausgewaschen werden, bevor er wieder einsatzbereit ist, das dauert ungefähr eine Minute. Der Pinsel ist durchaus nützlich, denn in einigen Wimmelbildszenen sind die Dinge beinah nicht zu entdecken ohne seine Hilfe. Daneben muss man auch noch der Geschichte folgen, die durch Virginia und durch zwei Geisterseefahrer, die sie trifft, erzählt wird, damit man die richtigen Hinweise aufschnappt und ihnen folgen kann. Man wird viel hin und her laufen in diesem Spiel, Orte öfters als einmal besuchen müssen, um all die Bestandteile zu finden, die man für bestimmte Handlungen benötigt. Und an diesen bereits besuchten Orten neue Wimmelbildspiele lösen müssen.

Minispiele gibt es auch, die gehören eher in die Rubrik "merkwürdig" – ich zumindest fand das Rätsel mit den Schriftzeichen, die in horizontale Streifen aufgeteilt sind, und die man puzzleartig so zusammensetzen soll, dass man etwas erkennen kann – Schrift nämlich – nicht wirklich gelungen, da die Schriftzeichen eher kryptisch sind. Wenn man das erledigt hat, erzählt einem Virginia dann auch prompt, dass sie diesen Dialekt nicht versteht, haha – ich auch nicht! Wer will, kann die Minispiele einfach überspringen, man kann aber auch zumindest mal versuchen, ob man sie nicht doch lösen kann. Weitere Minispiele sind z.B. Gitterstäbe so zu verschieben, dass man die Bretter entfernen kann, oder Bretter puzzleartig in einander fügen, damit eine Brücke entsteht – auch nicht gerade die ultimative Herausforderung.

Man kann das Spiel im "Normal" oder im "Expertenmodus" spielen – im Expertenmodus lädt der Tipp nicht so schnell und bei Wimmelbildszenen wird man nicht darauf aufmerksam gemacht mit dem aus anderen Spielen bereits hinreichend bekannten Glitzern. Man kann jederzeit von einem in den anderen Modus wechseln, indem man das in den "Einstellungen" bearbeitet. Als besondere Neuigkeit hat sich Cerasus Media einen "Scroll-Modus" ausgedacht, der einem eine Art von nachgemachtem "dreidimensionalen" Eindruck von den jeweiligen Szenen verschafft. Für mich eher gruselig, weil mir die Orte damit fast ins Gesicht sprangen – es hat schon seine Vorzüge, nur zweidimensional zu spielen. Übrigens sind tatsächlich auch 3D-Filme nicht jedermann anzuraten, durch den Betrug an unseren Augen können Menschen davon Schwindel- und Übelkeitsgefühle zurückbehalten. Was den Scroll-Modus angeht, muss jeder selbst ausprobieren, ob das für ihn gut ist oder nicht, ein Wechseln vom diesem Modus in den Normalmodus ist unproblematisch mit einem Klick erledigt.

Von dem fantastischen Soundtrack, den Cerasus Media ankündigt in seiner Werbung für das Spiel, habe ich nicht viel mitbekommen – hauptsächlich sind es die Geräusche von Wellen, Vögeln, etc. – also, Naturgeräusche.

Mir hat das Spiel immer besser gefallen, je länger ich es spielte und am besten gefiel es mir dann, als ich nachgelesen habe über den echten Christoph Kolumbus und seine Forschungsreisen und dass es da tatsächlich zu Streit und Kämpfen gekommen ist. Da wurde mir klar, dass dieses Spiel nicht einfach "Columbus" im Namen hat, um mittels dieses Werbekniffs bei potentiellen Käufern Interesse zu wecken, sondern dass sich da jemand wirklich Gedanken gemacht hat über die Entdeckungsfahrten von Kolumbus. Es war sehr spannend für mich, diesem Rätsel über die verschwundenen Archäologen und dem Dämon zu folgen und mit jeder Szene ein neues Detail in diesem verwirrenden Puzzle zu erfahren, das sich erst am Ende richtig zusammensetzen lässt, wenn man dann auch den Dämonen bannen muss.

Und hier ist leider auch gleichzeitig meine Kritik an dem Spiel: die Geschichte, die das Spiel erzählt, ist sehr schlecht erzählt. Da wird direkt am Anfang von "Mike" geredet und man fragt sich, wer das ist – einer der verschwundenen Archäologen – aber die Namen der Verschwundenen wurden einem am Anfang im Vorspann nur für wenige Sekunden in Zeitungsartikeln genannt und in Deutschland würde keiner einen fremden Archäologen einfach nur "Mike" nennen. Warum dieser Mike am Strand etwas vergaben hat, warum er etwas von einem Dämonen schreibt, etc. – das alles ist am Anfang nicht wirklich verstehbar. Dazu kommen die nicht wirklich geglückten Bemühungen, direkt am Anfang eine bedrohliche Atmosphäre entstehen zu lassen. Nachdem die Leiche des Professors sich in Luft aufgelöst hat, meint Virginia, der Mörder sei noch an Bord, später behauptet sie, dass Mike sie beobachte und versucht ihm eine Falle zu stellen. Doch wie der Professor löst er sich in Luft auf. Im gesamten Rest des Spiels aber, wird dieses Motiv des Beobachtet werdens und der Bedrohung durch Mike nicht mehr aufgenommen – die Stringenz der Geschichte lässt also zu wünschen übrig.

Aber, und das ist eben das wirklich Gelungene an dem Spiel: allein das Suchen der Gegenstände, die man benötigt für die auszuführenden Handlungen und das mysteriöse Geflecht um die Seemannsgeister, den Dämonen, die verlassenen Stätten der Archäologen machen das 3,5 Sterne Spiel dennoch spannend und man wird gut unterhalten dabei.

Gyanda J. für Gamesetter mehr anzeigen »
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verfasst von Beatrice H. am 22.12.2010 um 16:17

Ich finde das Wimmelbild ist ein recht gelungenes Spiel. Es ist von seinen Aufgaben und Rätseln her richtig spannend gemacht. Die Grafik ist sehr gut gemacht. Ich wünsche euch viel Spaß bei dem Spiel. Empfehlenswert auf jeden Fall. 
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verfasst von Corinna K. am 23.12.2010 um 23:52

Die Atmosphäre fand ich ganz gut gelungen, wenngleich ich mich mit den gemalten Grafiken nicht so recht anfreunden konnte, sie machen das Finden von Objekten teilweise etwas schwierig. Vom Spielablauf her geht es in erster Linie um Wimmeln, hin und wieder müssen auch mal ein paar Objekte im Inventar kombiniert und das eine oder andere Zwischenrätsel gelöst werden. Alles in allem ist das Spiel nicht schlecht, aber wirklich überzeugt hat es mich nicht. mehr anzeigen »
 
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